Jede Krise bietet eine Chance
Manchmal kann ich es nicht mehr hören: Die Chance in der Krise finden…
Krise bleibt Krise! Auch wenn das Glas halb voll ist. Oder?
Ich erlebe täglich Krisen.
Das beginnt schon am Morgen, wenn der Wecker tönt. Ein ungutes Geräusch für Nachteulen. Wo genau liegt hier die Chance? Der Gang auf die Waage, die ungebügelte Bluse, der Kaffee zu dünn, das Müsli zu süß. Auf der Autobahn wird gedrängelt und Lkws liefern sich in aller Frühe schon wieder Überholrennen. Es regnet und ist für diese Jahreszeit viel zu kalt. Kein freier Parkplatz…. So geht das an manchen Tagen bis zum Abend. Alles Chancen? Vielleicht, wenn ich Zeit zum Reflektieren hätte oder präventiv buddhistische Gelassenheit einüben würde.
Was ist eigentlich eine Krise?
Siegrist & Luitjens definieren eine Krise als „eine bedrohliche Störung des normalen Lebensablaufs, die mit den bisher erworbenen Problemlösefähigkeiten nicht bewältigt werden kann.“ (Siegrist & Luitjens. Resilienz. 2011, Gabal-Verlag, S.14)
Liegt darin die Chance, dass ich mein PPP* (*Persönliches Problemlösungs-Portfolio) erweitere?
Auf Zeitdisziplin achte, Situationen antizipiere, Delegieren lerne, nur dort Einfluss nehme, wo ich Einfluss habe (beim sog. ‚locus of control‘) und Nachsicht Raum gebe. Wow! Das hört sich gut an. Erinnert mich an meine Großmutter; Eine Frau, geboren 1910, die trotz einem Leben voller Krisen, gesund, tiefenentspannt und weise im Hier und Jetzt gelebt hat. Fast 100 Jahre lang.
An sie denke ich das nächste Mal, wenn ich in ungebügelter Bluse, ohne ausreichend Koffein bei Regen einen Parkplatz suche! (SR)